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Entwicklung der Flügelsysteme
Das älteste Flügelsystem sind die Segelgatterflügel. Es gibt sie nur in Küstenregionen. Sie
tauchten erstmals um 1200 in Flandern auf. Ab etwa 1450 gibt es Türenflügel (anstatt der Segel
wurden Holzbretter eingehängt), denen ab ca. 1800 Jalousieflügel und nach 1900
Stromlinienflügel als weitere Systeme folgten.
Zur Stromlinienverkleidung zählt das System Van Bussel. Ein anderes System sind die
Ventikantenflügel (zu Deutsch: Windkantenflügel), welche 1931 von Kurt Bielau entwickelt
wurden. Diese Flügel, die sich an den Flugzeugbau orientieren, sind mit einem Drehheck
ausgestattet. Sie bewirkten eine dreifache Leistungssteigerung, aber durch das bereits begonnene
Mühlensterben kamen sie nicht mehr zum Tragen. Die Holländer bauten hiervon abgeleitete
Systeme nach, z.B. Van Riet.
Der Katzenstein
Der Katzenstein ist das Lager, auf dem die Flügelwelle aufliegt. Es handelt sich bei dem Stein um
ölhaltigen belgischen Schiefer, damit verfügt der Gesteinsblock über natürliche
Notschmiereigenschaften. Wenn der Stein im Betrieb heiß läuft, fängt er an, nach Katzenurin zu
riechen, wie der Stein zu seinem Namen gekommen ist.
Begriffe rund um die Windmühle
Äolus Bei den alten Griechen war Äolus der Gott des Windes.
Ausmahlmaschine Die Ausmahlmaschine dient zum vollständigen Zermahlen von
vorgebrochenem Getreide.
Ausstreifen Die Beförderung des Mahlgutes vom Steinauge über die Mahlbahn
durch die Furchen in den Mahlsteinen bis zum Rand des
Bodensteines.
Bremse oder Presse Wichtig für die Windmühle ist neben dem Flügelrad die Bremse.
Sie sorgt dafür, dass die Windmühle nicht unbeaufsichtigt während
Mahlpausen läuft. Auf der Außenseite des Kammrades befindet
sich die Bremsfläche, die von einem Band aus Eisen oder
Holzsegmenten umschlossen wird. Mittels eines Hebels wird die
Bremse gelöst oder geschlossen.
Bunkel Oberes, hölzernes Getrieberad auf der Königswelle mit einem
Durchmesser von ca. 1,2-1,5 Metern. Der Bunkel wird vom
Kammrad der Flügelwelle angetrieben und bewirkt die Umleitung
der Drehachse in die Vertikale.
Bütte Die runde Abdeckung der Mühlsteine des Schrot- oder Mahlganges
nennt man Bütte oder Wanne.
Fugbalken Die sich auf dem Sattel drehenden Balken dienen als Trägerbalken
des unteren Fußbodens.
Glück zu Der Standesgruß der Müller und der Mühlenbauer.
Graupengang Der Graupengang ist ein einzelner Stein, der von einem Lochblech
umgeben ist. In diesem wird die Gerste nicht zermahlen, sondern zu
Graupen gerollt.
Halslager Als Halslager bezeichnet man das vordere Lager der Flügelwelle
zwischen dem Wellkopf und dem Kammrad.
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