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Das "gehende Werk"
„Windmühlenflügel“
Die Flügel werden in Segel- und Jalousieflügel unterteilt. Die Befestigung der Flügel an die
Achse erfolgte früher meist über einen Achskopf aus kernigem Eichenholz. Der Vordere, über das
Halslager herausragende Teil, ist mit zwei Löchern zur Aufnahme der Ruten versehen. Diese sind
kreuzweise voreinander durch den Achskopf gesteckt und in diesem sorgfältig verkeilt.
Mittlerweile werden statt hölzerner Achsköpfe nun meist gusseiserne Wellenköpfe benutzt, wobei
auch die durchgehende Achse meist aus Metall hergestellt ist.
Der Grundstock für einen Flügel ist die Rute. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Flügelrute
an den Wellkopf zu befestigen. Einmal ist eine 3teilige Rute mit hölzernem Bruststück möglich.
Eine andere Möglichkeit ist eine durchgehende Rute zu verwenden.
Die Flügel eines Rutenkreuzes werden Haus- und Feldrute genannt. Wie der Name schon
andeutet, sitzt die Hausrute näher am Mühlenkörper und die Feldrute befindet sich am äußeren
Teil im Wellkopf. Für hölzerne Ruten eignen sich meist Lärche oder Pitchpine. Die Mettruten
werden entweder genietet oder geschweißt.
Vorne und hinten an der Flügelrute befinden sich das Vorheck und das Achterheck. Das breitere
Achterheck trägt entweder die Segel oder die Jalousie. Das schmalere Vorheck besteht in der
Regel aus zwei Windbrettern und einem an der Flügelspitze sitzenden Sturmbrett, das bei Sturm
herausgenommen werden kann.
Das rechteckige Segel wird vom Wellkopf her über das gatterförmige Achterheck gespannt. Die
Besegelung kann entsprechend der Windstärke eingerollt (gerefft) oder wieder ausgerollt werden.
Bei Jalousieflügeln besteht das Achterheck aus einem System hölzerner oder metallener Lamellen.
Bei stärkerem Wind öffnen sich diese nach hinten und bieten damit dem Wind weniger
Angriffsfläche.
Die Stellung der beweglich gelagerten Jalousieklappen kann der Müller über einen durch die
Flügelwelle hindurchführenden Jalousiezug von der Galerie aus bedienen. Zur Einstellung auf
eine bestimmte Windstärke werden oftmals Gewichte an den Jalousiezug gehängt.
Vorheck und Achterheck stehen in einem bestimmten Winkel zueinander, der sich von der
Flügelspitze bis hin zum Wellkopf verändert und dem Flügel ein geschwungenes Aussehen
verleiht. Hierbei spricht man vom „Flügelschrank“.
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